17. Etappe: Castrojeriz - Poblacion de Campos, 29,7 km in ca. 8,5 Std.
Ich bin heute Morgen um 6:30 Uhr los, nachdem ich mich im Hausflur warm angezogen habe, da es doch ziemlich frisch draußen war. Ich habe den Sonnenaufgang erlebt, sehr fein war das.
Zwar war ich da noch nicht am Berg, wo man unendlich weit in die Meseta schauen kann, es war aber trotzdem sehr schön.
Oben angekommen blickte ich erstmal in die weite grüne Meseta. Ein herrlicher Anblick. Alles untermalt mit morgendlichem Vogelgezwitscher. Die Etappe war richtig schön. Die Farben sind einfach genial: Blauer Himmel und dann die unendlichen grünen Felder.
Da ich weder einen Kaffee noch etwas anderes heute Morgen zum Frühstück hatte, habe ich mich sehr über den ersten Ort nach 11,5 km und 2,5 Stunden gefreut. Von Itero de la Vega ging es dann weiter nach Boadillo del Camino. Dort habe ich dann erfahren, dass ich für den 28.05./29.05. ein Zimmer in Santiago habe. Da heiliges Jahr ist (der 25.07. fällt auf einen Sonntag, was zuletzt eigentlich 2021 der Fall war, aber wegen Corona vom Papst verlängert wurde) und dazu noch das Wochenende von Christi Himmelfahrt ist, ist Santiago jetzt bereits komplett ausgebucht.
Sowieso muss man besser doch vorbuchen, der Weg ist voll. Auf dem Weg habe ich einmal gedacht, was wären wir Pilger nur ohne diese Iglesias (Kirchen). Dort ist immer ein Dorf und das kann schon sehr beruhigend sein, wenn die Kräfte schwinden. Zwischenzeitlich habe ich sogar auf dem Camino getanzt, aber keine Sorge, ich war absolut alleine.
Nach Fromista ging es dann am Canal Castilla vorbei. Dort hatte ich eine Herberge gebucht, aber irgendwie schrie mein Inneres "Nein". Ich wollte dort nicht bleiben. Es gab noch nicht Mals Matrazenüberzüge für die Plastikmatrazen. Gerhard hatte mir dann auch noch Bilder von seiner Herberge geschickt und die sah wirklich verlockend aus.
Ich habe dann kurz überlegt, gefragt, ob ich mein Bett stornieren kann (das ging natürlich nicht) und habe mir trotzdem das Einzelbett in der Herberge 3,5 km weiter gebucht. Ich bin also heute richtig viel gelaufen ... Danke an Voltaren und Ibu mit Magnesium und Kalium dafür.
Und das mit nur einem Café. Als ich in der Herberge ankomme, darf ich mir ein Zimmer aussuchen und genieße nach duschen und Wäschewaschen den Garten mit einem Glas Wein. Die Vögel zwitschern wieder überall.
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