Tag 15: Tardajos - Hontanas

Ab heute beginnt offiziell die Meseta. Eine Hochebene von ca. 170 km Länge, die bis an Leon geht.

Hier wachsen kaum Bäume, sondern es dominieren riesige Felder. Die Meseta ist eine der Kornkammern in Europa. Aufgrund der eintönigen Landschaft, wird dieser Abschnitt von vielen Pilgern als belastend wahrgenommen.

Das Besondere ist, dass die Meseta mit ca. 850 mNN recht hoch liegt. Es ist also ein gutes Höhentraining, was gut ist, denn nach Leon geht es nochmal richtig rauf auf fast 1500 m.

13. Etappe: Tardajos - Hontanas, 22,2 km in 6,5 Std.

Ich starte heute Morgen gemütlich um 7:30 Uhr. Ich weiß zwar noch nicht genau, wie weit ich laufen werden, aber ich weiß, dass es nicht weit sein wird, denn ich merke etwas meine Hüfte.

Der Weg ist wirklich sehr schön, es geht in die Meseta und es ist so schön, so weit gucken zu können. Alles ist grün, der Weizen wächst, die Rapsfelder sind weiter unten geblieben. Der Weg wird von zahlreichem Vogelgezwitscher begleitet.

Nach 10 km, um 9:30 Uhr komme ich in Hornillos del Camino an und beschließe, einen weiteren "Restday" hier einzulegen. Meine bevorzugte Herberge ist aber schon "completo" ... um 9:30 Uhr!!! Und ich könnte schon noch gemütlich weiter. Also rufe ich in einer einsamen Herberge 6 km weiter an, aber die sind auch schon "completo" .. um 9:30 Uhr morgens!!! Also wähle ich eine Herberge im nächsten Ort und setze meinen Weg gemütlich fort.

Ich mache immer wieder Pausen und genieße diese Landschaft. Kurz vor dem Zielort lege ich eine Ess- und Trinkpause ein und überlege tatsächlich umzubuchen und dort zu bleiben. Man sitzt dort sehr schön und dort hat eine wunderbare Aussicht. Aber es ist mir dann doch zu teuer und ich gehe wie ursprünglich geplant in die Herberge, wasche Wäsche und hoffe, dass sie auch trocknet. Dann erkundige ich das kleine Dorf.